Siechfred Noetigenfalls: Patinierung

Patinierung

Patinierung


Farbtests

Rub'n'Buff Gold - bringt eine Messingoptik. Als Basis dient ein Brückenpfeiler im Maßstab 1:32 in Kunstharz gegossen.

Links Acrylfarbe silber aus dem NaNuNaNa Laden - Die Pigmente sind recht grob, Mitte Acrylfarbe aus dem Bastelladen - noch gröbere Pigmente, Rechts Rub'n'Buff Paste (Zink) - bestes Ergebnis

1. Washing

Urzustand: einfache Holzkiste aus dem 1€-Laden mit Farbe bekleckst. Diese soll nun ein metallisches Äußeres bekommen.

Die Kiste weißt eine recht stark geriffelte Holzstruktur auf - Spritzspachtel aus dem Baumarkt aufgetragen.

Aufsprühen von Silberfarbe (oder wie hier zu sehen Zinkfarbe) – gibt es auch im Baumarkt. Die Zinkfarbe wirkt zu neu, unnatürlich. Zudem soll eine alteisenartige Oberfläche geschaffen werden. Folge: Patinierung.

Die Patinierung ist recht simpel: Mischen von einer Messerspitze Acrylfarbe schwarz und einige Tropfen braun (Acrylfarben gibt es in Schreibwarenläden) mit Wasser. Dabei sollte der Anteil Farbe zu Wasser mindestens im Verhältnis 1:10 stehen. Es sollte die Konsistenz von Kaffee haben. Man kann übrigens auch Kaffee zum Färben nehmen, wenn man keine Farben hat – das funktioniert :)

Auftragen der dünnflüssigen Farbe als erste Schicht. Wie man sehen kann, perlt die Farbe ab. Um die Farbe mit der Oberfläche zu verbinden, sollte man mit einem Schwamm solange die Farbe verteilen, bis sie eine trocknend eine homogene Farbfläche ergibt. Damit das schneller geht, kann man einen Fön oder Heißluftpistole nutzen.

Da ich keinen Fön habe, musste ich etwas länger mit wischen und tupfen – um die 5 Minuten.

So sollte die Oberfläche getrocknet aussehen. Man sieht nur einen matten Farbschleier.

Nun trägt man die zweite Schicht Farbe auf. Man kann sehen, die Farbe perlt nicht mehr ab.

Hier nun sollte man mit dem Schwamm und Küchenkrepp tupfen, um eine unregelmäßige Struktur zu erzeugen. Man kann auch noch mehrere Farbschichten mit unterschiedlichen Farben (z.B. Rostfarben) auftragen. Ich wollte aber einen Farbton haben, der die Illusion einer alten Eisenschachtel vorgibt. Da reichten mir zwei (oder waren es drei?) Farbschichten.

Das Ergebnis ...

Da mir an einer Stelle ein kleiner farblicher Fauxpas passiert ist, musste ich die Stelle mit einem Stück Papier kaschieren. Das passte mir gerade in den Kram, weil ich just in dem Moment ein Behältnis für kleine Motoren brauchte.

Für die Scharniere probierte ich Rub 'n Buff Metallpaste (hier Zink), extra aus England bestellt. Die Amis patinieren damit alles, was man patinieren kann: Bilderrahmen, Möbel, Lampen usw. .

Rub 'n Buff wird mit dem Finger, einem weichen Tuch oder Pinsel aufgetragen. Die Paste lässt sich gut verarbeiten, trocknet aber binnen Minuten, deshalb sputen. Auf dem Bild sieht man die gefärbten Bauteile. Rechts ist noch ein Scharnier in seiner Originalfarbe belassen – Messing. Die Scharniere habe ich noch etwas mit der oben genannten dünnen Farbe schwarz "gewaschen".

Hier nun das Endergebnis. Die Schrauben zur Fixierung der Scharniere wurden durch Miniaturnägel ersetzt.

... und die Rückseite.

2. Trockenmalen (Drybrushing)

Bild 1 - Im Gegensatz zum obigen Washing wird beim Trockenmalen mit gar keiner Flüssigkeit (außer vorbereitend) gearbeitet. Hier werden die Farbpigmente „trocken“ aufgepinselt. Zu sehen ist im Originalzustand ein Spielzeugkelch.

Bild 2 - Der Kelch wurde mit Baumarktfarbe (schwarz – matt) gefärbt.

Bild 3 - Silberacryl aus dem Schreibwaren- oder NanuNanaLaden => mit einem harten Pinsel die Farbe aufnehmen und so lange auf einem Stück Küchenkrepp abstreifen, bis man auf dem Krepp keine Farbe mehr wahrnimmt (<=DAS ist sehr wichtig) => mit dem Pinsel auf dem Objekt entlang streifen (das nennt man Drybrush – Trockenmalen – dazu gibt es viele Tutorials im Netz)

Beide Verfahren gegenüber gestellt

Zwei Probeteile aus 0,5er Graupappe. Nieten wurden geprägt.
Links Drybrushing rechts Washing.

3D Druck patiniert

True Metal Paste Iron

Fertig mit Paste versehenes Modell

Etwas Rostpigmente aufgetragen